Liebe Mitglieder und Freunde der Chopin-Gesellschaft Hamburg & Sachsenwald,
wir alle haben für die nahe Zukunft Pläne gemacht und eigentlich wollten wir mit unseren Familien und Freunden zusammen das Osterfest feiern. Ostern findet nun im kleinen Familienkreis statt und Großpapa und Großmama müssen auf das Aufjuchzen der Enkel und Kinder verzichten, wenn diese das Versteck eines Schokoladenhasen oder eines bunten Ostereis gefunden haben.
Niemand auf der Welt rechnete mit dem Unerwarteten. Aber manchmal beschließt unser Leben einen Weg, den wir nie gehen wollten. Und dennoch erschließt er sich als der beste, den wir jemals eingeschlagen haben.
Ist es frivol, in Zeiten der Corona-Krise so etwas zu sagen? Ja, es ist frivol, da das Virus tückisch ist, es gibt sich erst spät zu erkennen, es kostet viele Menschen ihr Leben und es führt uns an unsere persönlichen, häuslichen, medizinischen, wirtschaftlichen und politischen Grenzen.
Und dennoch liegt in der weltweiten Krise eine Chance verborgen, nämlich die Möglichkeit, unsere Welt und unsere Gesellschaft neu zu denken. Wenn in der Mehrheit der Weltbevölkerung dieses Bewusstsein Raum griffe, ohne dass wir jemals wieder vergessen, wie zerbrechlich unsere menschliche Existenz ist, könnten, nein müssten wir neue Wege einschlagen.
Noch leben wir aber im Ausnahmezustand der Isolierung voneinander. Unsere Telefone sind besetzt, die Post- und Paketboten können ihre Lieferungen kaum schaffen, WhatsApp, Skype und andere digitale Instrumente haben Hochkonjunktur. Es scheint, dass wir mehr Kontakt miteinander haben, als vor der Kontaktsperre. Und dennoch liegt über uns eine Stille und Ruhe, die es so noch nie gab. Auch nicht im Urlaub.
Auch das zu sagen, mag frivol klingen, aber wie so oft im Leben liegt in jedem Bösen auch etwas Gutes. So wünscht Ihnen der Vorstand Ihrer Chopin-Gesellschaft trotz aller Widrigkeiten ein schönes Osterfest bei schönem Frühlingswetter. Machen Sie es sich schön zu Hause und bleiben Sie gesund.
Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen mit Ihnen allen.
Ihre Daniela Nerlich